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Die Selbstenteignung der Verlage
Wie verliere ich als Verlagshaus möglichst schnell an gesellschaftlicher Bedeutung? Das ist eigentlich gar nicht so einfach, zumal die Zeitung- und Zeitschriftenmarken über Jahrzehnte gewachsen und in der Bevölkerung oft fest verankert sind. Die Regionalzeitung hat eine extrem hohe Glaubwürdigkeit im letzten Winkel des letzten Dorfes, das überregionale Blatt wird noch immer im Fernsehen zitiert und an…
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Letzte Klappe für die Odenwaldschule
Was für ein jämmerlicher Abgang! Vor fünf Jahren noch Nummer-eins-Thema in der Tagesschau, dann ein zähes Heckmeck zwischen Opfern und der Schule, jetzt schließlich das banale Ende: Die Odenwaldschule meldet Insolvenz an. Zu wenig Nachfrage. Wer will seinem Kind denn wirklich für einen Haufen Geld ein Abiturzeugnis anhängen, das mit „Odenwaldschule“ überschrieben ist? Das Stigma…
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Ohne Vorwarnung: Papier-Tsunami im Briefkasten
Vor einigen Jahren hatte ich hier den Berliner „Tagesspiegel“ (für die Jüngeren: Das ist eine Tageszeitung aus der Hauptstadt) gelobt: Ein kostenloses Probe-Abo wurde dort angepriesen mit dem Leckerli, dass es auch wirklich garantiert nach 14 Tagen endet. Also musste man nicht erst mit einem Anwalt drohen, falls man im Urlaub nicht nach zwei Tagen einen…
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Jetzt zugreifen: Frisches Popcorn, frisches Handelsblatt!!!
Die DeutschlandCard entwickelt sich zur Journalismusschleuder. Habe ich doch letztens erst ein halbes Jahr DER SPIEGEL für ein paar Rabattmarkenpunkte bekommen, bietet man mir jetzt ein halbes Jahr „Handelsblatt“-ePaper als Schnäppchen an. Das Abo endet artig automatisch. Die DeutschlandCard-Prämien sind übersichtlich aufgelistet: Das „Handelsblatt“-Abo für jetzt nur 499 Punkte steht direkt neben der Tüte Popcorn zum…
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So befeuern die Verlage die Kostenloskultur
Meine Freundin braucht Zeitungen zum Nähen für ihre Schnittmuster. Am liebsten ist ihr das große nordische Format. Natürlich wäscht sie sich immer nach dem Zuschneiden der Zeitungsseiten die Finger. Sonst wird ja das neue Kleidchen schwarz, oder das Röckchen eben. Ich brauche Zeitungen gelegentlich zum Anheizen unseres Azteken-Ofens im Garten. Da ist es nicht so schlimm,…
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Jetzt ist auch DER SPIEGEL nix mehr wert
Jetzt ist auch DER SPIEGEL nichts mehr wert. Nach dem Bedeutungsverlust kommt der Wertverfall und man bekommt das Nachrichtenmagazin nachgeworfen: Gerade mal 1.500 Deutschlandcard-Punkte für ein Halbjahresabo inklusive Zustellung. Deutschlandcard-Punkte sind so eine Art Rabattmarken, die bekommt man umsonst dazu, wenn man bei EDEKA einkauft, bei ESSO tankt oder zum Beispiel bei C&A Socken…
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Hier gibt’s Geld für die Zeitung
Wieder ein groteskes Beispiel für von Verlagen focierte Entwertung des eigenen Produktes: Wer in Berlin zu zweit am 31. August 2013 ohnehin zur „Langen Nacht der Museen“ gehen möchte, der kann jetzt bares Geld sparen. Wie das geht? Einfach ein 4-wöchiges Abo (endet automatisch) der Berliner Zeitung bestellen, das kostet 28,40 Euro, schon kommen zwei…
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Infografik über Bedeutungsverlust
Wie bedeutungslos Printmedien in den letzten Jahren geworden sind, zeigt eine BBC-Infografik zu den Verkaufspreisen der letzten Jahre im Medienbereich: http://www.bbc.co.uk/news/blogs-magazine-monitor-23595565
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Medienwandel? Na sowas!
Das was jetzt passiert, war eigentlich überfällig. Unmengen abends und nachts bedrucktes Papier werden mit großen Lastwagen unter viel CO2-Ausstoß zu alten Menschen transportiert und von unterbezahlten Verteilern zu schlaftrunkener Zeit in die Briefkästen gesteckt. Der Senior blättert beim Frühstück und bekommt dabei schwarze Finger. Aufmerksam liest er einen Wetterbericht, der auf Daten vom Vortag…
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Das Kruxgesetz
Als ich noch klein war, wollten viele junge Männer nicht zum Bund. Sie bevorzugten Zivildienst, der Bundeswehr fehlten also Soldaten, um sich gegen die Rote Gefahr aufzustellen. Als Folge wurde der Zivildienst verlängert, um ihn so unattraktiver zu machen. Im Grundgesetz, Artikel 12, steht: „Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehrdienstes nicht übersteigen.“ Also…